Hallo Obelix,
herzlich willkommen im Forum
Ich habe das Problem, die Wellensittich-Haltung aufzugeben, letztes Jahr durchgemacht. Das hast Du ja wahrscheinlich oben schon gelesen. In meinem Fall war es so, dass wir wirklich gewartet haben, bis der vorletzte Vogel, Dani, ins Regenbogenland geflogen ist. Dani war ein ständig kranker Vogel, den wir niemals in andere Hände hätten geben können. Wir haben also gewartet, bis er von uns geht und die Wellensittich-Haltung somit
ausklingen lassen. Trotzdem war bis zum letzten Tag, auch mit zwei Vögeln, immer Leben in der Bude. Klar, haben die Zwei auch viel herumgesessen, ist das bei Haustier-Wellensittichen nicht oft so, auch wenn sie ein noch so tolles Angebot haben? Ich würde Dir deshalb empfehlen, von Dir aus noch abzuwarten, bis Dein Schwarm auf natürlichem Wege noch etwas kleiner geworden ist. Du musst ja nicht bis auf zwei Vögel reduzieren, so wie ich das gemacht habe.
Ein anderer Punkt ist natürlich, dass einem als älter werdendem Halter die tägliche Pflege immer schwerer fallen kann. Das muss jeder, denke ich, für sich selbst beurteilen, wie lange es noch geht. Aus eigener Erfahrung haben uns die vielen Fahrten zum weit entfernten vogelkundigen Tierarzt besonders viel Kraft gekostet. Die wöchentliche Reinigung und das tägliche Futter- und Medikamente-Geben war im Vergleich dazu weniger ein Problem. Aber das ist, wie gesagt, meine persönliche Erfahrung.
Zum emotionalen Aspekt: ich hätte es nicht geschafft, unsere ursprünglich vier Wellensittiche auf einen Schlag abzugeben. Das ist schon ein sehr krasser Schritt, den man, denke ich, nur im Notfall gehen sollte. Ich habe bis heute daran zu knabbern, dass ich
nur meinen letzten Vogel abgegeben habe. Und das, obwohl er es in seinem neuen Zuhause besser hat als er es bei uns jemals haben konnte. Ich habe es so erlebt: Die Wohnung ist nach der Abgabe unfassbar leer, es ist extrem still und der gesamte Tagesablauf, der sich zumindest bei uns vor allem um die Vögel gedreht hat, ist durcheinander und muss neu definiert werden. Darauf muss man vorbereitet sein. Wir waren zwar vorbereitet, aber die Umstellung war bzw. ist immer noch schwer. Bei fünf Vögeln auf einmal wäre das für mich unvorstellbar gewesen.
Nach einem Jahr ohne Wellensittiche steht für mich übrigens fest, wieder damit anzufangen, sobald sich meine persönliche Situation in dieser Beziehung wieder gebessert hat. Damit will ich sagen, dass man vor der Abgabe nicht wirklich sicher sein kann, dass das Leben ohne die Vögel besser, leichter oder was auch immer wird.